Ich, WeihnachtsverweigererDie schönste Zeit des Jahres und ich verweigere mich, ja tatsächlich. Ich bin mir selbst nicht so ganz sicher woran das liegt. Vielleicht nur am Wetter, das derzeitige milda Klima, wie in meinem vorherigen Blogpost beschrieben, will so gar nicht in meine ziemlich archaischen, romantischen Vorstellungen von Weihnachten passen.
Vielleicht bin ich nur eine Nostalgikerin, die sich wünscht so manch Märchen wäre wahr. Kitschig durchaus, fast schon Ironie, dass ein weiterer Grund für meine Weigerung ein zu viel an Kitsch ist, übertriebener Kommerz-Kitsch, der jedes wahre Weihnachtsgefühl erstickt. Konsumrausch, der die wahren Werte der Weihnacht in den Hintergrund rückt. Und das meine ich ganz abseits von religiösen Bedeutungen...
Doch wenn ich durch die Straßen gehe, sehe ich fast nur verzerrte Fratzen, die auf den überfüllten Gehwegen umher hetzen. Menschen die einander nicht das kleinste Bisschen vergönnt sind, die in ihrer Gier und Bedacht auf den Eigennutz den größten und vermeintlich besten Weihnachtsgeschenken hinterher jagen. Menschen die sich voneinander distanzieren und versuchen die besten Schnäppchen einander vor der Nase weg zu schnappen. Menschen die gestresst und gereizt sind, sich gegenseitig anschnauzen und zu streiten anfangen. Und links und rechts all dieses Getümmels blinken bunte Lichter, Geschäfte die mit allen Mitteln versuchen zum schnellen Kauf zu verlocken. Und alles zeiht so schnell an einem vorbei, alles ist so kurzlebig und unbedeutend. Und während dies die erschreckende Realität ist, laufen im Fernsehen Werbungen, die Klischees bis zum Maximum ausleiern, Kitsch als Standard ansehen, um die schöne heile Welt vorzugaukeln.
Meine WeihnachtsdekorationUnd wenn ich mich dann aufrappele, nebst einzelnen weihnachtlichen Dingen, die ich neu gekauft oder mal eben zwischendurch aus dem Keller mit hoch genommen habe, wirklich für weihnachtlichen Lichterglanz und festliches Ambiente zu sorgen, dann sträube ich mich noch immer gegen ein zuviel an Kitsch, ein bisschen darf ja sein, aber bloß nicht zu viel. Und meine Dekoration wird immer minimalistischer und ich fange immer später damit an, denn so zurückhaltend und so spät wie dieses Jahr, habe ich noch nie dekoriert. Meine Weihnachtsverweigeritis hat sich anscheinend verschlimmert. Früher habe ich oft meine ganze Wohnung weihnachtlich aufgehübscht, überall ein bisschen was, heute ist abgesehen von meinem selbstgemachten Türkranz die Tischdeko das einzige, das weihnachtlich stimmt. Und ich hatte oft Farben wie rot und gold, auch orange und gold, und ich hatte einen Adventskranz, sowie ein Christbäumchen. Dieses Jahr habe ich keinen Christbaum aufgestellt und es gibt keinen klassischen Adventskranz. Und meine Dekoration ist in silber, schwarz und weiß gehalten. Wie gesagt, es gibt nur vereinzelte Farbtupfer, eine größere Rolle spielt nur noch das klassische gold, weil das warme Licht, wenn eingeschaltet, die dekorative Christbaumkugel-Lichterkette golden erscheinen lässt, obwohl sie eigentlich silber ist. Letzten Endes kann ich nur sagen, die Weihnachtsstimmung und der Winterzauber sind in diesen Tagen selbstgemacht. Ich habe mit dieser zurückhaltenden, eleganten, edlen Deko einen guten Kompromiss gefunden und meine Vorfreude auf Weihnachten quasi wieder erweckt. Und bei den Fotos mit dem Rentierschlitten in silber, und der Tischdecke in schwarz und weiß möchte man fast glauben, es wäre wirklich eine kalte Winternacht, in der Santa seine Geschenke verteilt und auf einer Schneedecke landet. Nun, hierzulande kommt eher das Christkind und Santa ist mit dem Kommerz leider eng verknüpft, aber trotzdem zählt für mich das wofür er wirklich steht. Wege durch eisige ZeitenUnd somit habe ich für mich einen Weg gefunden, mit der eiskalten Scheinheiligkeit irgendwie Frieden zu schließen und mir meine Weihnachtsstimmung nicht komplett verderben zu lassen. Und auch für meine sogenannte, durch mich selbst, angeprangerte Themenverfehlung im letzten Beitrag habe ich eine elegante Lösung gefunden. Dort habe ich ja über die Eisskulpturen-Ausstellung Ice Magic geschrieben, eine Foto-Galerie eingefügt und dann bemängelt, dass es sich entgegen meines eigentlichen Ansinnens mit dem Konzept "Projekt-Blog" nicht um meine eigenen kreativen Werke handelt. Ich wollte dennoch unbedingt davon erzählen und auch heute liegt das Hauptaugenmerk auf einer Zurschaustellung von Fotos. Um das in Einklang zu bringen, habe ich die neue Kategorie Fotografie angelegt, denn auch Fotos sind natürlich ein Ausdruck von Kreativität. Und nebenbei bemerkt, wenn man über Kunstwerke berichtet, kann man sich auch von denen anderer Künstler inspirieren lassen und sie hier zeigen. Doch wir wollen es hier nicht nur bei einem berichtigenden Nachtrag belassen, zumal mich das Lichterspiel in der magischen Wunderwelt an folgendes Bild erinnert hat, das ich auf dem PC im Ordner "Experimentelles" abgelegt und eines Wintertages für eine kleine Grußbotschaft verwendet habe. So ergeht es vielen meiner Bilder, ich nehme, was ich habe und erstelle auch meine Grafiken für WhatsApp und meinen Instagram Account selbst. Wir wollen es mit der Kälte aber auch nicht übertreiben, zwei Beträge zum Thema "eisige Zeiten" sind erstmal genug. Jetzt im Ernst: Gott lasse zu dieser Weihnacht bitte niemanden an mangelnder Herzenswärme erfrieren. Amen. Ich wünsche allerseits ein wunderschönes Weihnachtsfest mit reichlich von all dem, was wirklich zählt, Zeit und Nähe, denn das bringt wahre Freude. PS: An dieser Stelle ein herzliches Danke an Alle, die mir dabei helfen, die Weihnachtsfeier im Sozialverein auszurichten, wo ich ehrenamtlich arbeite. Alle die mit anpacken, Alle die Kosten übernommen und Sachspenden zur Verfügung gestellt haben. Besonderer Dank geht an diejenigen, die mit mir am 25. Dezember vor Ort sind, das kann ich nicht genug wertschätzen. An diejenigen, die zweifeln, ob das wirklich hilfreich ist: Wir tun das Richtige, wir schenken Freude, unsere Zeit und unsere Nähe, das Beste und Teuerste, das wir geben können. Dankeschön. KommentareComments are closed.
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